2024 Mit dem Womo durch das Baltikum

Lettland/

Litauen / Teil 3

Letzte Etappe der Nordkaptour

Stationen/Teil 3

🚌

-Lettland

Weiterfahrt 

Rigaer Meerbusen bis 

zum Kap Kolka

Abenteuerliche Pistentour

bis zum Camping Rundale

Barockschloss Rundale

🚌

-Litauen

Berg der Kreuze Litauen

Fahrt einmal lÀngs durch Litauen 

Kaunas Burg

Litauische Ethnografische Freilichtmusem Kaunas

đŸ„°

Donnerstag, 18. Juli

Wir befinden uns vom Nordkapp kommend auf dem Nachhauseweg. Vor uns liegen die LĂ€nder Lettland und Litauen sowie Polen.

Was fĂŒr ein Sommer in Lettland! 

Das hĂ€tten wir nicht gedacht. Die Großwetterlage ist lt. Wetterbericht ĂŒberall stabil.

Ja, und hier sind wir heute morgen, direkt in der Mitte der Rigaer Bucht!

Und jetzt fahren wir weiter bis zur Spitze, und zwar bis an das Kap Kolka.

Das Kap und den Nationalpark Slitere besuchten wir vor zehn Jahren nicht. Also freuen wir uns dieses Mal schon sehr. Highlights sind die km-langen SandstrĂ€nde, riesigen KiefernwĂ€lder und ausgedehnten DĂŒnenketten.  đŸœïžđŸ–ïžÂ Â 

Außerdem ist diese Naturydille eine Zwischenstation fĂŒr 60 000 Zugvögel.🐩🐩‍⬛

Wir starten den Motor, aber kommen wie gewöhnlich nicht weit, denn die Wegweiser zeigen uns, das es hier und dort etwas besonderes zu entdecken gibt. đŸ„°

Und so wird auch die heutige Fahrt bis zum Kap eine "Hopp und Hopp Tour", der Edwin muss anhalten, weil ich es so möchte.

Eine Trinkwasserstelle kreuzt dann auch noch unseren Weg und die Flaschen werden aufgefĂŒllt. Der Wasserhahn befindet sich in einem netten Ort mit einem langen Strandabschnitt.  

Und dabei entdeckt Edwin dann zufĂ€llig einen Kaffeeautomaten, mit mehr als zehn verschiedenen Sorten. Er ist skeptisch, aber der funktioniert tatsĂ€chlich. Der Kaffee ist super heiß und schmeckt hervorragend.  

Und der Strand lÀdt eigentlich zum Bleiben ein, so schön ist es hier ...

Aber wir wollen ja noch heute unser Ziel erreichen...🚌 Also, weiter geht's.

Doch so einfach vorbeifahren an besonderen Naturschönheiten, das geht einfach nicht. Man verpasst irgendwie etwas...

Wir trauen uns in die engen Wege reinzufahren, die zu den kleinen einsamen, beschaulichen Dörfern fĂŒhren. Herrlich diese Idylle, wie aus vergangener Zeit👍😃.

Einiges kann ich in Bildern festhalten, aber vieles bleibt nur als Erinnerung im Kopf. Ich kann mich gar nicht satt sehen, so schön ist diese Natur hier. Vorallem die alten Bauernstellen und restaurierten HĂ€user, die so versteckt liegen, haben es mir angetan. Sie haben fast alle ihren eigenen Strandzugang und einen großen Bauerngarten vor der TĂŒr.

Vielleicht mag ich das so sehr, weil ich die Schulferien oft bei meiner Großtante auf einem Bauernhof verbracht habe. 

Dort sah es so Ă€hnlich aus.❀

Wir tuckern weiter ... 

Und was entdecken wir ein paar Kilometer weiter. Ein Hinweis zu einer  WanderdĂŒne; einem kleinen Binnensee und viel Natur ...👍🌞

Also anhalten, aussteigen und wandern!

Jetzt geht's mit Unterbrechung weiter und schon sind wir in dem Ort Kolka

und fahren direkt auf diese ganz bezaubernde kleine römisch- katholische Holzkirche zu.

Nun haben wir es tatsÀchlich geschafft und  erreichen trotz unserer Bummellei ziemlich rechtzeitig den Parkplatz, der sich nur ein paar Meter vom Kap und dem Meer entfernt befindet. Das Parken kostet hier pro Stunde 2,00 Euro. 

Ja, man lÀsst sie sich zum ersten Mal bezahlen, diese Natur. Auch, um das Parken bei dem Andrang zu regulieren. Sonst bezahlten wir nirgendwo etwas.

Wir wandern den Kiefernweg bis zum Kap, dort wo sich die offene Ostsee mit dem Wasser der Rigaer Bucht vereint. Ein tolles GefĂŒhl. 

Der Parkplatz

Die Wanderung

Es war gut besucht, dieses Kapp.

Wir haben jetzt genug gesehen und möchten uns ein ruhiges PlÀtzchen am Rand des Nationalparks suchen. 

Das Erlebte wollen wir beim Grillen (bereits eingelegtes Fleisch)  in Ruhe "sacken lassen".

Der Nachmittag lag noch vor uns.

đŸ„°đŸ„”

Aber erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.!🙈

Da kann man noch so viel Erfahrung haben! Trotzdem passieren einem Dinge, die man nicht fĂŒr möglich gehalten hĂ€tte.

Bei Park4nigth wurde ein Platz suggeriert, den wir anfahren wollten.

Doch auf halber Strecke war ein Weiterfahren zum eigentlich offiziellen Strand-Parkplatz durch ein "Privatschild" abgesperrt. Also umdrehen.

Der zweite Wegweiser zum nÀchsten Strand- Parkplatz war dann der Höhepunkt. 

Dieser anfangs breiter fester Waldweg fĂŒhrte uns zwangsweise immer tiefer in den "Urwald". Ein Wenden war auf diesem immer schmaler werdenden Waldweg nicht mehr möglich.

Das eigentliche Problem war aber, das der Weg immer sandiger wurde und wir ca. einen Kilometer lang mit Vollgas durch diese Sandpiste "jagten", um nicht stecken zu bleiben. Zum GlĂŒck hatten wir keinen von vorne🙈.

Das war wirklich grenzwÀrtig.

Es ging gut ...

und wir hatten bald wieder geschotterten Boden unter den RĂ€dern.

Solche Wege gab es nicht mal in Lappland.

😜 Tja, das war ein ganz schöner Schreck.

Dann erreichten wir die Straße und dort fiel uns dieser asphaltierte Parkplatz direkt an einem Fluss gelegen "vor die FĂŒĂŸe". 

👍 Anhalten und durchatmen!

Hier erholten wir uns relativ schnell von dem Schreck. Edwin bestĂŒckte den Grill und wir lauschten beim Essen dem Flußrauschen. 

Und hier werden wir auch bleiben, weil es an dieser Strecke so gut, wie nichts anderes gibt. Und ein zweites Risiko eingehen, darauf haben wir keine Lust. 🌛
Und hier werden wir auch bleiben, weil es an dieser Strecke so gut, wie nichts anderes gibt. Und ein zweites Risiko eingehen, darauf haben wir keine Lust. 🌛

Freitag, 19. Juli

Die Sonne lacht. Wir rollen weiter, ohne zu ahnen, was uns erwartet.

Gestern hatten wir ja schon ein "tolles Erlebnis" mit der Ausschilderung der Fahrwege und ParkplĂ€tze. Aber was wir heute erlebten, ĂŒbertraf alles. 😜

Eigentlich begann der FrĂŒhstĂŒcks-Morgen voller Optimismus. 👍

Unsere Route war klar. Wir wollten heute ein bisschen Strecke machen und zwar so um 200 Kilometer. Unser Ziel siehe Karte unten.

Ja, wir sind irgendwann angekommen, aber auf Pisten, die wir nicht einmal in Albanien gefahren sind. 🙈

Unsere Navi-App hatte keine Schuld. Die zu Anfang noch geteerten Straßen mit Nummern ! hatten plötzlich keinen Belag mehr, nur noch Schotter. Das passierte uns dreimal. Nicht nur ein/zwei Kilometer, nein, bis zu 12 km "rĂŒttelten" wir mit dem Camper bis zur nĂ€chsten Kreuzung, in der Hoffnung, jetzt auf eine vernĂŒnftige Straße weiterzufahren.

Um es kurz zu machen. Wir brauchten statt der angegeben Zeit, erheblich lÀnger und unser Womo sah aus!!! Die Staubwolken der uns entgegen kommenden Fahrzeuge störten uns schon nicht mehr. 

Wir hatten nur Angst um unsere Frontscheibe.😜

Na, ja, so ist das, wenn man eine Reise macht.👍 

Lettland ist in den lĂ€ndlichen Gebieten sehr dĂŒnn besiedelt. Gerade auf der Route, die wir heute zwangsweise gefahren sind, gibt es nichts! Nur geschotterte Wege und Landschaft! 

Ab und an alte Bauerngehöfte, sie liegen weit zerstreut, mit Hecken und BĂ€umen umgeben, mitten auf den Feldern, manchmal noch etwas bewirtschaftet, oft aber sind die Anwesen zerfallen und verlassen. Deshalb gab es dort auch noch nie befestigte Straßen! Das weiß unsere App natĂŒrlich nicht, und wir wußten es auch nicht. 

Wir konnten das "Vermeiden" dieser "Wege" weder bei Google noch bei mapy.cz eingegeben.  Bei beiden Apps ist die OberflÀchenbeschaffenheit nicht gespeichert.

Es gibt keine alternative bzw. parallele Straßen quer durch die Pampa, jedenfalls auf unserer ausgesuchten Route.

đŸšŒđŸ„” Wir hĂ€tten die KĂŒstenstraße weiter fahren sollen, aber das wollten wir nicht. Zu großer Umweg zum Campingplatz.

Aber irgendwann kamen wir dann (völlig erschlagen) auf unserem ausgesuchten Camping an. Es ist ein niedlicher Platz und wir erholten uns auch bald wieder. Essen machen, Kaffee kochen, Sonne genießen usw.

Das positive war, wir durften unser völlig eingestaubtes Womo auf dem Camping-Platz !  sogar mit einem Schlauch waschen! 🚌 DarĂŒber haben wir uns natĂŒrlich gefreut, denn man konnte vor Staubschicht den Lack fast nicht mehr sehen.

So ging das im 20 km/h -Tempo, 

wie auf einer Panzerpiste, durchgerĂŒttelt kilometerlang! 

Bild ist noch geschmeichelt!

Die Letten fahren sowieso wie die Henker, nicht nur auf diesen Pisten, auch sonst im ganz normalen Straßenverkehr. Der Edwin ist wegen dem Steinschlag bei Gegenverkehr oft am Rand stehen geblieben.

👍

Als EntschÀdigung dann der nette "Campingplatz Rundale".

Das Einschecken verlief ohne viel Schnick-Schnack. Das Geld bar auf die Hand! 19,00 Euro, der billigste Platz bisher. Kochendheiße Duschen, fĂŒr Zelte eine komplette KĂŒche eingerichtet, alles sehr sauber.

Und als wir uns gestĂ€rkt hatten, kamen die Lebensgeister wieder zurĂŒck. Ich bestĂŒckte gleich noch die Waschmaschine und es wurde sogar alles trocken.đŸ„°

Morgen haben wir ein kleines Highlight geplant. 

Wir wollen uns das 

"KurlÀndische Versailles" anschauen. Auf ein wenig Kultur nach der ganzen Natur freuen wir uns schon.

Das barocke Schloss Rundale ist von hier ca. zwei km ab und wir werden zur Besichtigung mit dem Camper dorthin hinfahren.

Ob wir auch ein bisschen Sonnenschein morgen haben?
Ob wir auch ein bisschen Sonnenschein morgen haben?

🌛🌛🌛 Es ist warm, aber dicke Wolken ziehen zum spĂ€ten Nachmittag auf.

🚌

Sonnabend, 20. Juli

Guten Morgen.  đŸ„°Â  Ja, es ist ein sonniger Morgen und wir haben neun Stunden geschlafen! 

Kein Mux war zu hören, obwohl sich der Platz zum Abend fĂŒllte.

☕🌅 Nach dem FrĂŒhstĂŒck tuckern wir los.🚌

Zum Barockschloss Rundale! 🕌

Das Schloss Rundale, deutsch Ruhendahl, ist seit 1920 im Staatsbesitz. Es wird als das "Versailles des Baltikums" bezeichnet. Der Grundstein zum Bau wurde 1735 gelegt. 

Die damalige russische Zarin beauftragte den am Zarenhof tĂ€tigen italienischen Architekten und Baumeister, der bereits PlĂ€ne fĂŒr den Winterpalast in St. Petersburg erstellt hatte, mit dem Bau.

Vorbild war der französische Stiel, nach dem auch der Garten angelegt wurde. 

Das Schloss in Kurland hat eine wechselvolle Geschichte vorzuweisen.

Die schlimmste Zeit war die von 1920 bis in den 1970 iger Jahren. Es wurde als Kornspeicher genutzt und in der Folge ging ein Großteil der wertvollen Inneneinrichtung zugunde.

Erst im Jahr 1972 wurde das "Schloss-Museum" gegrĂŒndet und ab diesem Zeitpunkt fanden Jahrzehnte lange umfangreiche Restaurationsarbeiten statt.

Nachzulesen unter den Webseiten von " Schloss Rundale/Lettland" bzw. wikipedia

Der erste Eindruck war wunderbar. Alles ordentlich gepflegt und eine ruhige AtmosphĂ€re. đŸ„°

Der Parkplatz war (noch) leer. Wir waren ĂŒberpĂŒnktlich und vor halbzehn schon dort.

Geöffnet wird erst um 10.00 Uhr. 

Man weiß ja nie, wie viele Reisebusse heute am Sonnabend eintreffen werden?

Der Eintritt fĂŒr die Besichtigung der unsagbar vielen RĂ€ume im Schloss und fĂŒr den Französischen Garten kostete 17,00 Euro pro Person. 

Wir haben tatsĂ€chlich fĂŒnf Stunden dort verweilt, waren selber erstaunt, wie viel Zeit wir brauchten...sehr interessant ist alles gestaltet. 

Am besten fanden wir die digitalen Bildschirme, Àhnlich eines PC. 

Auf dem Display konnte man in jedem Zimmer die deutsche Übersetzung aufmachen und sich dann alles in Ruhe durchlesen. (Keine Stöpsel mehr im Ohr!)

Ja, und CafĂ©'s und Restaurant's laden auch zum Verweilen ein, das war auch gut fĂŒr uns, bevor man dann den 

(10 ha großen) Park/ Garten ablĂ€uft. 

So, und nun meine Bilder, bei denen mir das Aussuchen schwer fiel, so herrlich waren die EindrĂŒcke von innen und vom Rosengarten.

Haupteingang

InnenrÀume/Paradeflure

Der weiße Saal 

Weiter...

Edwin steht und tippt die deutsche Übersetzung ein. Rechts das Bild, das ist solch eine digitale Bildanzeige.

Das war das absolute "non plus ultra" fĂŒr ihn. 

Es kam keine Langeweile auf 🙈.

Jetzt der absolute Höhepunkt.

Der Goldene Saal

Der grĂ¶ĂŸte Teil des Interieurs stammt aus der Zeit zwischen 1765 und 1768.

Die Paradetreppen, ParadesĂ€le, ParaderĂ€ume und privaten Appartement's der Herzogin und des Herzogs sind sehr beeindruckend. Es ĂŒbertrifft die Vorstellungskraft, wie Menschenhand solche Kunstwerke in jeglicher Form und in einer solchen kurzen Zeit geschaffen haben.

"Badezimmer" und KĂŒche    

SchlafgemÀcher 

Ankleide- und Schreibzimmer

Der Speisesalon 

Das war der wunderbare Rundgang. 

Außerdem stehen noch viele thematische Ausstellungen sowie die BegrĂ€bnisstĂ€tten zur VerfĂŒgung. Das paßt aber jetzt nicht mehr in unseren Kopf rein.

Wir trinken nun im Gewölbe einen Kaffee und dann geht's in den Garten. đŸȘ»đŸ„€

Der Französische Schlossgarten đŸŒčđŸŒč

Hier findet man neben vielen anderen Blumen vor allem "Historische" und "Moderne Rosen". Jede Rose ist mit einem Namensschild gekennzeichnet.

Die Rosen ...

Der wunderschöne Spaziergang

Wir haben uns "nur" den Rosengarten angesehen. Man kann die vielen Hektar außerhalb, glaube ich, auch kostenlos ablaufen. 

Dort sind unzÀhlige BÀume im Zuge der Sanierung neu gepflanzt worden.

Aber wir laufen nichts mehr ab🙈

So langsam möchten wir zum Womo zurĂŒck, da  jetzt dunkle Wolken aufziehen.

Unser und die anderen ParkplÀtze waren rappelvoll, als wir am Camper ankommen.

Auch sechs Reisebusse sind da.

Ja, und knapp sind wir zurĂŒck auf dem Camping und haben unser Mittag (verspĂ€tet) verspeist, fing's zu regnen an.

Was fĂŒr ein GlĂŒck hatten wir heute wieder einmal, die Sonne hat es gut gemeint. đŸ‘đŸ„°

Es ist sehr warm und gewittrig. 💹💩

Inzwischen planen wir die weitere Tour. Morgen werden die RĂ€der wieder in Bewegung gesetzt, damit wir irgendwann zu Hause ankommen.

Es stellt sich schon ein gewisses SehnsuchtsgefĂŒhl ein.

Aber so soll es ja auch sein.

🌛🚌

Morgen fahren wir nach Litauen.


🚌

Sonntag, 21. Juli

Ein paar Gedanken zu Lettland, bevor wir in Litauen eintrudeln.

Als erstes möchte ich die vielen Störche erwĂ€hnen, auf den Feldern, den DĂ€chern und wĂ€hrend der Fahrt im Flug ĂŒber unseren Camper👍, einfach berĂŒhrend.

🚌

Wir werden heute Lettland verlassen. 

Was gibt's zu erzĂ€hlen ĂŒber das Baltische Land.

Tja, an erster Stelle ĂŒberzeugt es mit Natur!!!🌳🐩

Es lockt mit der UnberĂŒhrtheit und der Weite.🌅

Endlose feine SandstrĂ€nde in beide Richtungen von Riga, das ist es, was es so beliebt macht. Und direkt hinter den DĂŒnen an den KĂŒstenstraßen beginnt der Wald mit Blaubeeren und Pilzen. (auch StechmĂŒcken).  🙈

Man weiß, was man hat. Die Anwesen, alt oder neu, sind liebevoll herausgeputzt, vor allem in KĂŒstennĂ€he. Und die Einheimischen waren immer sehr freundlich und aufgeschlossen. Ältere Leute in den Dörfern winkten uns manchmal zu, wenn wir ganz langsam durch die Ortschaft fuhren. Ein sanfter Tourismus, den haben wir gespĂŒrt, ĂŒberall ParkplĂ€tze mit WC und meistens kostenlos. Uns hat die ganze Rigaer Bucht bis Kap Kolka am besten gefallen, weil jeder Ort einen besonderen Charme hat.

Gestern Abend regnete es nicht mehr und man konnte noch lange draußen sitzen.
Gestern Abend regnete es nicht mehr und man konnte noch lange draußen sitzen.

Und ein kleiner Sonnenuntergang zeigte sich auch noch.

Nach zwei Stunden, die brauchen wir fast jeden Morgen um fertig zu werden,  tuckern wir heute am Sonntag frĂŒh in Richtung litauischer Grenze... 🚌

Es sind angenehme 18 Grad jetzt um halbzehn!
Es sind angenehme 18 Grad jetzt um halbzehn!

Litauen

Zuerst steuern wir den "Berg der Kreuze" an.

Den hatten wir vor zehn Jahren ausgelassen. 

Diese PilgerstĂ€tte hĂ€tten wir uns nicht so groß vorgestellt. Sie symbolisiert die Seele Litauens.

Glaube, Frömmigkeit und der Wille nach UnabhÀngigkeit sind fest verankert.

Man vermutet, das Pilger um 1300 die ersten Kreuze aufstellten, verstĂ€rkt dann um 1800, immer in Gedenken an die getöteten Litauer. Es sind jetzt Zehntausende in allen GrĂ¶ĂŸen, die neben- und ĂŒbereinander stehen. Und es werden immer mehr.

Die StÀtte liegt am Pilgerweg.
Die StÀtte liegt am Pilgerweg.
Von hier suchten wir uns eine Nebenstrecke aus, um in Litauen etwas vom Land zu sehen.
Von hier suchten wir uns eine Nebenstrecke aus, um in Litauen etwas vom Land zu sehen.
Ja, wir waren jetzt in Litauen und eigentlich merkt man von einem GrenzĂŒbergang gar nichts.
Ja, wir waren jetzt in Litauen und eigentlich merkt man von einem GrenzĂŒbergang gar nichts.

Was soll ich von heute schreiben? 

Litauen ist sehr lĂ€ndlich. Vilnius, Kaunas, die Kurische Nehrung sowie einige Nationalparks sind die eigentlichen Highlights. Es gibt streckenweise viele Dörfer und unzĂ€hlige verstreute, kleine Bauernhöfe, die sich sehr oft im zerfallenen Zustand befinden. Die HĂ€user, die an der Dorfstraße stehen, sehen auch erbĂ€rmlich aus.

Mich hat das sehr beschÀftigt, das diese traditionellen HolzhÀuser so marode sind. 

Schade, denn sicher sind dort nur noch die Àlteren Leute zu Hause?

Litauen hat nur  2,8 Mill. Einwohner und ist flĂ€chenmĂ€ĂŸig das grĂ¶ĂŸte Land des Baltikums. In Vilnius wohnen z.B. ĂŒber 500 OOO Menschen. Die lĂ€ndliche Gegend, da wo nix loß ist, ist völlig auf der Strecke geblieben, so unser Eindruck. Die Landwirtschaft ist der Haupt-Arbeitgeber. Getreidefelder, wo man hinschaut... Und natĂŒrlich die Störche. Ja, heute liefen mindestens zwanzig hinter einem MĂ€hdrescher hinterher. Ich hĂ€tte am liebsten fotografiert. Aber man fĂ€hrt ja Auto.

Hier einige HĂ€uschen, meist an der Dorfstraße, gelegen, die Bauern-Höfe lagen zu weit weg, in den Feldern draußen.

Ja, und dann kamen wir an einen Straßenverkauf vorbei und daneben war ein kleines "Restaurant".

Mit dem Besitzer unterhielten wir uns ganz nett ĂŒber alle möglichen Dinge, denn er konnte deutsch sprechen, weil er viele Jahre in Deutschland war. Er renoviert sein Eltern- Haus.

Eine finanzielle HĂŒrde fĂŒr ihn.

Und ein paar Äpfel durften wir auch ernten..

Ein nĂ€chster Stopp, den gab's kurz vor Kaunas. ☕

Hier sah es allerdings auch nicht besser aus, bis auf den blumengeschmĂŒckten Kirchplatz.

Ringsherum die HĂ€user. Die waren zum Teil verriegelt bzw. zu genagelt. Auf den Bildern sieht es nicht so schlimm aus, aber wenn man davor steht, tut es einem leid.

Den meisten Littauern geht es wirtschaftlich nicht so gut. Die Schere zwischen Arm und Reich ist hier offensichtlich.

Nun "trödelten" wir in Kaunas ein. Kaunas war voller Besucher. đŸ„” Wir beschrĂ€nkten uns auf einen kurzen Bummel, weil uns alles von 2014 bekannt war. Damals haben wir mit dem Wohnwagen zwei Tage auf dem Camping gestanden, um von dort zur Kurischen Nehrung zu fahren.

Wie gesagt, kurzer Tripp und dann fuhren wir zu unserem "ruhigen" Übernachtungsplatz, der sich zwanzig Minuten von Kaunas , direkt am Museum befindet.

Kaunas und seine Burg

Wir stehen jetzt am Freiluftmuseum. Das ist gestattet. Ein Wohnwagen und ein Womo sind auch noch gekommen.

Wenn wir morgen Lust haben, machen wir  einen Besichtigungs- Spaziergang, auch wenn wir das Freiluftmuseum bereits kennen.

Das war heute eine etwas lĂ€ngere Tour. Es war außerdem sehr warm, so kurz vor 30 Grad.

🌜Wir sind jetzt Bettreif.🌛


Montag, 22. Juli 😀

Heute morgen war es schon ziemlich warm, als wir erwachten. Der Platz hier am Museum war eine gute Wahl fĂŒr die Übernachtung.

Wir packen einen kleinen Rucksack und bezahlen fĂŒr den Besuch im 

"Litauischen Ethnografischen Freilichtmuseum" pro Person 5,00 Euro. Auch wenn wir damals hier waren, freuen wir uns auf diesen schönen Spaziergang durch die Natur.

Das Areal ist weitrÀumig und der Rundgang ganze sechs km lang. 

Wir lassen uns sehr viel Zeit.😜

Ein negativer Punkt ist, das am Wochenende auf dem GelĂ€nde ein großes Pop Konzert stattfindet. Dadurch werden viele Bereiche durch MetallzĂ€une gesichert und der Aufbau der BĂŒhnen stört das Gesamtbild. Außerdem wird eine DurchgangsbrĂŒcke restauriert. Dadurch muss man zurĂŒck aus dem Areal den gleichen langen Weg laufen...đŸš¶

Der Eingang.

Los geht's.

Das Museum zeigt eindrucksvoll, wie die Landbevölkerung Litauens vom 

18. Jh. an lebte.

Überall im Land wurden Bauten abgetragen und hier wieder aufgebaut.

Auch eine kleine  "Stadt" kann man besichtigen.

Um den Marktplatz herum reihen sich die BĂŒrgerhĂ€user.

Und hier gibt es Kaffee und Kuchen. Eine Pause fĂŒr uns im Schatten.

Weiter geht's, aber vorher probieren wir eine Zapftstelle fĂŒr frisches Trinkwasser.

Jetzt kommen wir zur Schule und zur Wohnung des Schullehrers.

Und weiter geht's...

Edwin schaut in jeden Brunnen. đŸ„”Wasser ist nicht in Sicht. Das schönste sind fĂŒr mich die BauerngĂ€rten mit den vielen Blumen. Es ist alles sehr gepflegt. Man sieht in fast jedem 

Haus eine Museums-Mitarbeiterin, die verantwortlich ist.

Das GelĂ€nde ist riesengroß und grenzt zum Teil am Kaunasser Meer, dorthin bummelten wir zum Schluss auch noch und hĂ€tten uns ohne unsere App fast verlaufen.

LÀngere Pause (mit Besteigung des Aussichtspunktes) am  "Meer".

Ja, es war doch ganz schön anstrengend, die WĂ€rme!đŸ„”

Wir waren erst nach ĂŒbet vier Stunden wieder zurĂŒck am Stellplatz.

Nach einer langen Futter- und Kaffee- Pause und in Anbetracht der + 30 Grad ist die Entscheidung gefallen:

Wir bleiben noch eine Nacht hier!

Gute Nacht - die werden wir haben. 🌛👍
Gute Nacht - die werden wir haben. 🌛👍

Dienstag, 23. Juli

Der Morgen beginnt genau so warm, wie der Abend zu Ende ging. 😀 

Wir sind schon verwöhnt und natĂŒrlich möchten wir, das es so weiter geht und uns das Wetter bis zu Hause treu bleibt.

Ja, nun ist es soweit. Wir verlassen heute das Baltikum. 🚌🌳🐩

Litauen haben wir im Prinzip "nur gestreift", weil wir viel kennen, so z. B.  Vilnius und die Wasserburg Trakai, die Nehrung .....usw.👍

Irgendwie ist jetzt auch die Luft fĂŒr Erkundungen raus. Und außerdem muss ja noch etwas vom Baltikum unentdeckt bleiben, falls wir nocheinmal in diese Ecke rollen.

Die Tour geht nun zu Ende.

"Mit dem Womo zum Nordkapp" 

Und es war wieder eine tolle Erfahrung.

Dieses Mal trafen wir auf viele Gleichgesinnte, die mit ihren Womos auf Entdeckertour gingen. Und es entwickelten sich sehr oft nette GesprÀche.

🌅👍🚌

Gefahrene Kilometer:

Wir haben unsere (bis jetzt)gefahrenen Kilometer addiert und kommen auf insgesamt auf 6850 km .

Wir sind jetzt 47 Tage unterwegs, und haben im Durchschnitt tĂ€glich 145 km an Strecke zurĂŒck gelegt. 

Das sind gut zwei Stunden Fahrzeit am Tag. 

FĂŒr diese lange Tour ist das OK. (Bis Kaunas!)

Man fĂ€hrt mal mehr und mal weniger, je nachdem was fĂŒr Ziele man ansteuert.

(Manch einer, der tÀglich mit dem Auto zur Arbeit fÀhrt, hat das allemal zu bewÀltigen.)

Eigentlich haben wir noch nie bei einer unserer Touren die Kilometer nachgerechnet. Doch weil wir so oft angesprochen wurden, wie lange sowas dauert und das die Strecke ja so weit wÀre, hat es uns dieses Mal selber interessiert.


Ja, es war eine schöne Runde, von Kiel nach Norwegen/Nordkapp und ĂŒber die Baltischen LĂ€nder zurĂŒck.

Es ist alles notiert, damit wir im Winter die Erlebnisse nachlesen können... 👍

Nur die letzte Etappen-Fahrt durch Polen, z. B.die Masuren, habe ich absichtlich nicht aufgeschrieben, weil wir bestimmt noch einmal fĂŒr eine etwas lĂ€ngere Zeit dorthin fahren werden.

Ja, wir sind dankbar!  DafĂŒr, das wir gesund geblieben sind und diese lange Strecke fahren konnten.

Eine wunderbare Tour😀.